Museen von Karabach
In den von armenischen Streitkräften eroberten aserbaidschanischen Gebieten und konfliktreichen Zonen befanden sich 31 Museen, gefühlt mit materiellem und geistigem Erbe unseres Landes. Zurzeit befinden sich Fonds aus 103 Tausend Exponaten in den Gebieten, die unter der Kontrolle der armenischen Streitkräfte sind. Unser Ziel ist es unsere Jugend über das materielle und geistige Erbe zu informieren und die internationalen Organisationen über unsere Verluste richtig zu informieren. Diese Idee wurde durch finanzielle Unterstützung des staatlichen Unterstützungsrates des Verteidigungsfonds der Redefreiheit des Präsidenten der Republik Aserbaidschan für Nichtregierungsorganisationen realisiertes Projekt möglich.
In der Rubrik „Erbe“ werden wir Sie über die Museen von Karabach informieren.
Agdam Brotmuseum
Agdam Brotmuseum gilt als zweite Brotmuseum in der Welt, seine Gründungsidee gehört 1982 Sadig Murtusayev, der in der Rayoner Komitee als erster Sekretär tätig war. In jenem Jahr begannen in der Mühle die Renovierungsarbeiten und im nächsten Jahr wurde die Renovierung beendet, sodass das Museum am 25. November 1983 zum ersten Mal seine Besucher empfangen konnte. Die Windmühle, wo sich das Brotmuseum befand, wurde in den letzten Zeiten des XIX Jahrhunderts von Mohammed Garayev (er hatte eine berühmte Abstammung) aufgebaut. Als einheimisches Denkmal wurde sie staatlich geschützt. Zum Komplex gehörte auch der Karawansaray. Während des Sowjetstaates wurde der Karawansaray im Gebiet des sogenannten „Mühlenhofes“ für Unterbringungen umgebaut und den einheimischen Bürgern zur Verfügung gestellt.
Die Mühle wurde 1987 in Betrieb genommen.
Mit den Gestaltungsarbeiten im Museum beschäftigte sich die Gruppe des Kulturministeriums unter der Leitung von Eduard Krupkin, dem Mitarbeiter der Abteilung der schöpferischer Dekoration. Der Vorstand oblag der Leiterin des Museums Sariyya Ismayilova.
Das Museum bestand aus drei Abteilungen.
Der Eingang führte direkt in den Sommersaal. In der Mitte des zum Teil geschlossenen Saales, befand sich ein kleiner Brunnen. Von hier aus konnte man gleichzeitig ins „Synbyl“ Cafe, in die Küche und in die zwei Esszimmer gelangen. Wenn man beim Betreten des Saales nach links geht, betritt man den Ausstellungssaal. Das Museum hatte auch zweiten Eingang. Dieser Weg führte ins Zimmer der Adminstration. Da die Ausstellungshalle sehr hoch war, wurde diese in eine untere und obere Ebene unterteilt. Oben links von der Eingangstür gab es ein administratives Zimmer mit 20 Quadratmetern, und ein Foyer. Von hier aus ging es auch zum Eingang des Dachbodens vom Museum. Auf dem Dachboden befanden sich weitere Exponate. Die Fläche des ersten Ausstellungssaales war 80 Quadratmeter, des zweiten 30 Quadratmeter. Im ersten Saal befand sich eine mechanische Mühle, in der man 8-10 Tonnen Getreide pro Tag bearbeiten konnte. Hier wurde auch die sogenannte „Triyer“ – eine Anlage für die Bearbeitung des Getreides – ausgestellt. Der zweite Ausstellungssaal war auch reich an Exponaten. Hier wurden verschiedene Arbeitsinstrumente, Handmühle (sogenannte Kirkire), ein Instrument für die Zerkleinerung des Getreides (sogenannte Tschartschar) ausgestellt. Man konnte über die Holztreppen links von der Mühle in die zweite Etage gelangen. Hier wurden die Mehlprodukte aus Ganja, Nachitschewan, Karabach, Georgien, Armenien, Dagestan, Samargand ausgestellt. Außerdem wurden im unteren Saal alte Gegenstände, die in der Küche benutzt wurden, ausgestellt. Der andere Saal war dem Ackerbau gewidmet. Hier wurden verschiedene Sorten von Weizen, aus Korn hergestellte Exponate, die Brotkarten für Kinder in den Kriegsjahren, sowie die Karte von Aserbaidschan bestehend aus Weizenkörnern.
Auf dem Stellenplan des Museums gab es auch eine Stelle für den Müller. Das Ziel war es die Mühle in Betrieb zu nehmen, wenn Besucher kamen.
Das älteste Exponat des Museums waren versteinerte Weizenkörner aus dem VII Jahrtausend v. Chr., sie waren im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Obwohl diese Körner von Imam Mustafayev ins Museum aufgegeben worden sind, wurden die Körner in der Region vom Dorf Afetli, im Hügel Tschalagan unter der Leitung des berühmten Archäologen, dem korrespondierendem Mitglied der Aserbaidschanischen Akademie der Wissenschaften, Ideal Narimanov gefunden. Später wurden die versteinerten Körner von der Leiterin der Kulturabteilung Tschimnas Aliyeva ins Historische Museum von Aserbaidschan aufgegeben.
Während der Angriffe der armenischen Streitkräfte wurde das Museum zwei Mal unter Feuer genommen. Das erste Geschoß fiel in den dritten Ausstellungssaal, aber es explodierte nicht. Die zweite Granate traf am 12. August 1992 um 16:40 ins Ziel. Der Untersuchungsrichter Zahid Valiyev betont in den Notizen der Straftat Nr.-64525, dass am 12. August 1992 die Stadt Agdam von Seite der Dörfer Chanabad und Nachtschiwanik, des ehemaligen Rayons Asgeran, einem Kanonenfeuer unterzogen wurde und als Ergebnis traf eine Rakete das Brotmuseum. Gerade diese Rakete zerstörte das Museum. Obwohl man den Brand zu löschen versuchte, klappte es nicht. 1500 Exponate im Museum gingen zugrunde.
Der erste Direktor des Museums war Allahverdi Asedov. Im Laufe der Zeit waren auch Ofelya Seynalova (1984-1987), Niyasi Guliyev (1987-1988); und nach 1988 Hafiz Aliyev als Direktor tätig.
Vügar Tofigli
Der geschäftsführende Direktor des Verteidigungsfonds der Redefreiheit