Die armenische Kirche wurde im fünfzehnten Jahrhundert von Kilikien zum Etschmiadsin gebracht. Im XIX. Jahrhundert hatte das zaristische Russland die Absicht, im Kaukasus eine Enklave christlicher Staaten zu gründen.
Das georgische Reich existierte zu jener Zeit noch. Die zaristische Regierung wollte den albanischen Staat innerhalb der Grenzen Aserbaidschans gründen. Der dritte christliche Staat sollte Armenien werden, das nie im Transkaukasien seinen eigenen Staat gehabt hatte.
Gerade seit dem Zeitpunkt begann der Prozess einer aktiven Umsiedlung der Armenier aus dem Iran und der Türkei in die uralten Gebiete von Albanien, insbesondere in den Regionen Karabach und Zangezur. Jedoch veränderte der historische Vertrag Turkmentschai von 1828 die Absichten des zaristischen Russland. Russland hatte noch bessere Chancen und Gelegenheit, auf aserbaidschanischen Gebieten einen noch stärkeren armenischen Staat zu gründen. So entstand die Idee eines „Groß-Armeniens“, das zum Nachfolger des kaukasischen Albania sowie zu einem Pufferstaat zwischen dem Russischen Reich und der muslimischen Welt werden sollte.
Einer der zentralen Schwerpunkte dieses heimtückischen Plans war die Abschaffung der autokephalen Kirche von Albania und die Übergabe von ihrem ganzen Hab und Gut, einschließlich der Archive und Dokumentationen an die Kirche Etschmiadsin. Dies geschah im Jahre 1836 auf Verordnung von Nikolaus I. Als Ergebnis wurden alle Kirchen von Karabach als armenisch bezeichnet und die gesamte christliche Bevölkerung der Region wurde in die Liste als Armenier eingetragen. Nachdem der größte Teil der Bevölkerung von kaukasischem Albania sich zum Islam bekannt hatten und der Prozess einer endgültigen Herausbildung der türksprachigen aserbaidschanischen Ethnie zu Ende gegangen war, setzten unter Stammbevölkerung Aserbaidschans nur ethnische Minderheiten fort, sich weiter zum Christentum zu bekennen. Einen besonderen Platz unter ihnen nehmen Udinen ein, die kulturellen und spirituellen Beziehungen zum alten kaukasischen Albania erhalten konnten. Aber mit Unterstützung der zaristischen Regierung begann man auch die Uden zur Kirche Etschmiadsin zu zählen und in die Liste als armenische Nationalitäten aufzunehmen. Im Jahre 1853 wurde den Udinen verboten, ihre Kirche zu besuchen. Außerdem wurde noch ein Erlass verabschiedet, in der Nähe von ihrem Wohnort eine armenische Kirche zu bauen. Als Folge dieser heimtückischen Politik blieb in der Karabach Region zum Beginn des XX. Jahrhunderts kein udinisches Dorf mehr, jedoch waren dort in der Mitte des XIX. Jahrhunderts viele udinische Dörfer vorhanden, Die Udinen, die einer gewaltsamen “Armeniesierung” widerstanden, hörten auf, weder ihre Kirchen und noch armenische Kirche zu besuchen. Viele von ihnen sahen sich veranlaßt, nach Georgien zu gehen, um ihre Kinder zu taufen und nach der Gründung der Kathedrale der russisch-orthodoxen Kirche in Aserbaidschan begannen sie, Ganja und Baku zu besuchen. Als Ergebnis bekennen sich heute die meisten Udinen noch zum orthodoxen Christentum.
Nach der Volkszählung von 1989 zählte die ehemalige Sowjetunion insgesamt achttausend Udinen. Sie lebten hauptsächlich in den aserbaidschanischen Provinzen Gabala und Oguz. Nur einem kleinen Teil dieser einst zahlreichen Volkes war es gelungen, ihre nationale und religiöse Identität zu bewahren.
Trotz der Tatsache, dass die Sitten und Bräuche von Udinen eine heidnische Vorstellung von Christentum macht, sogar eine synkretistische Einheit mit Islam darstellt, ist es für Experten nicht schwer, eine klare Beziehung von diesen Traditionen zu Albania festzustellen. Der Baustil von vielen Kirchen in Karabach und auf dem Territorium des heutigen Armenien ist eine Art von albanischen Tempeln und Kirchen. Unter den religiösen Sehenswürdigkeiten der udinischen ethnischen Gruppe zeichnet sich besonders Kloster Lekit aus, von dem heute nur Außenwand und einige Bauwerke, einschließlich unterirdische Lager erhalten sind.
Zu albanischer Kirche gehören auch folgende Tempel – Mamrukh (Region Zagatala – IV. Jh.); St. Yelisey (VI.-XIII. Jh.), Khatravak (XIII. Jh.), Böyük Aran-Großes Tiefland (VI.-XIII. Jh.), Ganjabasar (Bezirk Aghdara – XIII. Jh.) Yeddi Kilisa-Sieben Kirchen (Region Gakh – V.-VIII. Jh.). Amaras (Region Khojavend – IX.-XIII.Jh.), Khotavank, (Rayon Kalbajar- XIII. Jh.), Hütebenk (Bezirk Hadrut, XIII.Jh), Tatev (Zangezur Region – IX.-XI. Jh.) Haghartsin (Ijevan Region, IX.-XIII.Jh.), Hamschivank (Gedebey Region, XIII.Jh), Goschavank (XI.-XIII. Jh., Ijevan Bezirk.) Kechariy (Ijevan Region – XI-XIII Jh.).
Zeitung “Право выбора”, № 4 (5), 2004